Verkehrsberuhigung entlastet Verkehr insgesamt

Durch Verkehrsberuhigung nimmt meist der Verkehr insgesamt ab – das ergab eine Analyse des Deutschen Instituts für Urbanisitk (Difu). Sie entkräftet damit das Argument, Verkehr würde durch solche Maßnahmen nur verlagert.

Schild "Fahrrradstraße" mit Zusatzzeichen "Radverkehr frei" von schräg unten aufgenommen. Straßenszene im Hintergrund.
Von Verkehrsberuhigung profitieren alle. © ADFC/Gerhard Westrich

Das Difu hat zahlreiche nationale und internationale Untersuchungen ausgewertet. „Die Difu-Analyse zeigt, dass die durch Verkehrsberuhigung befürchteten Auswirkungen in der Regel nicht eintreten“, so Projektleiterin Uta Bauer vom Deutschen Institut für Urbanistik.

Keine Verlagerung des Kollaps

Gegner:innen von verkehrsberuhigenden Maßnahmen argumentieren häufig, der Pkw-Verkehr würde dadurch nur in andere Bereiche verdrängt und der Verkehrskollaps lediglich verlagert statt vermieden, oder sogar erst erzeugt. Der Difu-Analyse zufolge ist das nicht der Fall. Vielmehr verringerte sich der Pkw-Verkehr in den untersuchten Gebieten insgesamt, weil mehr zu Fuß gegangen und mit dem Rad gefahren wurde.

Fast alle Erhebungen bestätigen das Phänomen der „traffic evaporation“, für das es bisher im Deutschen keinen treffenden Fachbegriff gibt. Es besagt, dass das Verkehrsaufkommen nicht wie Flüssigkeit eins zu eins an anderer Stelle abfließt, sondern sich insgesamt – im Anschluss an die Intervention und Straßenumgestaltung – verringert.

Zwischen 15 und 79 Prozent weniger Autoverkehr

Bei den analysierten Verkehrsberuhigungs-Projekten in der Fläche verringerte sich der Pkw-Verkehr zwischen 15 und 28 Prozent, bei Innenstädten zwischen 25 und 69 Prozent und im Umfeld einzelner umgestalteter Straßen zwischen vier und 52 Prozent. Verlagerungseffekte in angrenzende Straßen sind zwar teilweise feststellbar, aber meist moderat.

„Die Untersuchung zeigt, dass Maßnahmen, die den Autoverkehr in den Kommunen zähmen, im erwünschtem Sinne wirken: Mehr Lebensqualität und zugleich Mobilität. Daher gilt es, diese Ergebnisse auch in Kommunalpolitik und -verwaltung stärker zu berücksichtigen. Insbesondere in der Modellierung von Verkehrsberuhigungsmaßnahmen sollten die beschriebenen Effekte berücksichtigt werden“, so Difu-Wissenschaftlerin Uta Bauer.

 


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